Obedience



Obedience (deutsch: Gehorsam) ist eine Hundesportart, bei der es besonders auf harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt. Obedience wird auch als „Hohe Schule“ der Unterordnung bezeichnet. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvoraussetzung. Bei Obedience-Prüfungen geht es nicht allein um den Gehorsam des Hundes. Es spielt auch seine Sozialverträglichkeit zu anderen Menschen und Hunden eine große Rolle.
Ein großer Unterschied zu anderen Hundesportarten besteht darin, dass der Hundeführer von einem Ringsteward durch die Prüfung geführt wird. Der Ringsteward gibt dem Hundeführer genaue Anweisungen, was als Nächstes zu tun ist. Solche Anweisungen sind nötig, da es beim Obedience kein festgelegtes Schema für Prüfungen gibt. Die Führung durch den Steward ist einerseits ein Vorteil für nervöse Hundeführer, andererseits muss der Hundeführer seine Hör- bzw. Sichtzeichen sofort nach der Freigabe durch den Steward geben, was durchaus als zusätzliche Schwierigkeit anzusehen ist. Der Steward legt gemeinsam mit dem Leistungsrichter das Laufschema für die Leinenführigkeit und die Freifolge sowie den gesamten Ablauf der Prüfung fest. Das bedeutet, dass der Hundeführer erst während der Prüfung erfährt, welche Übungen wie zu absolvieren sind.
Obedience ist vom Grundsatz her für jeden Hund geeignet, unabhängig von Alter und Größe, da die Richter bei der Bewertung auf die Besonderheiten des Hundes und der Rasse Rücksicht nehmen. Zu den meist bekannten Gehorsamsübungen aus der Begleithundeprüfung, wie zum Beispiel Fuß laufen, Sitz aus der Bewegung und Platz mit Abrufen, kommen beim Obedience noch einige weitere Übungen, wie beispielsweise Voraussenden in eine Box (Quadrat aus vier Pylonen) mit Hinlegen, Apportieren (auch von Metallgegenständen), Eigenidentifikation (Geruchsunterscheidung an Gegenständen), Positionswechsel auf Distanz (Wechsel zwischen Sitz, Platz, Steh), Wesensfestigkeit, vor allem gegenüber anderen Hunden, Ablage (alle Hunde werden gleichzeitig abgelegt) hinzu.

Folgende Übungen sind im Einzelnen in der Beginner-Klasse zu absolvieren und werden bewertet:
- Verhalten gegenüber anderen Hunden
- Stehen und Betasten
- Gebiss zeigen
- 2 Minuten Liegen mit Sichtkontakt
- Leinenführigkeit
- Freifolge
- Sitz aus der Bewegung
- Kommen auf Befehl
- Zurücksenden zum Platz
- Apport auf ebener Erde
- Umgang Mensch – Hund

Gruppenübung


Shizen in Grundstellung, während jeder Hundeführer einzeln einmal die Gruppe mit seinem Hund umrundet.


Jetzt sind wir dran. Die Gruppe wird einmal umrundet. Hintenherum...


...und vorn herum in ca. 1 Meter Abstand.

Vortreten, Hund ins "Steh" bringen. Shizen soll sich an den Flanken rechts und links vom Ringsteward betasten lassen, ohne die Steh-Position zu verlassen.

Die Hunde werden nacheinander in die Platzpositzion gebracht. Wenn alle liegen, entfernen sich die Hundeführer auf Anweisung des Ringstewards.

2 Minuten Liegen

2 Minuten in Grundstellung verharren

Einzelübung


Leinenführigkeit

Links der Ringsteward, der die Kommandos ansagt

Grundstellung für das Schicken in die Box

Freifolge

Ranrufen aus der Box

Sitz aus der Bewegung

Apportieren. Der Gegenstand kann bei den Beginnern noch frei gewählt werden.

(Meinen herzlichen Dank an Ramona Matejka fürs Fotografieren!)