Immer wieder gestellte Fragen![]() Shibas gehören zu den Hunden vom Urtyp - was bedeutet das? Shibas gehören einer uralten japanische Spitzrasse ran, deren Wurzeln in der Jahrhunderte währenden Abgeschlossenheit von der Außenwelt und der nach innen gerichteten Kultur und Tradition der japanischen Inseln liegen. Diese Hunderasse unterlag bei ihrer Entstehung keinem züchterischen Ehrgeiz, fremde Einflüsse von anderen Rassen einzubringen, um die Rasse Shiba zu verformen und zu verändern. Shibas sind also keine junge, aus anderen Kreuzungen hervorgegangene Rasse. Auch deshalb wurde sie um 1930 herum von der japanischen Regierung zum Naturdenkmal erklärt und als nationales Naturgut unter Schutz gestellt. Ist die Rasse wirklich so alt? Woher weiß man das? In Japan wurden Skelettreste von kleinen Hunden mit geringelten Ruten ausgegraben und auf etwa 8000 Jahre v. Chr. datiert. Zoologen sind der Meinung, daß diese kleinen und robusten Skelette von den Vorfahren des Shiba stammen. Auch auf erhaltenen Keramikobjekten aus der Jomon-Zeit (etwa 8000 bis 200 v. Chr.) wurden Jagdszenen auf Rotwild, Bären und Wildschweine mit diesen kleinen Hunden dargestellt. So stimmen die meisten Kenner darin überein, daß der Shiba die älteste Form der japanischen Spitzrassen ist und sie am reinsten verkörpert. ![]() Oft liest man, Shibas verhalten sich so eigenständig wie etwa Katzen. Stimmt das? Shibas zeigen durchaus Verhaltensweisen, wie Katzen sie zeigen. Sie sind sehr reinlich und richten ihre Aufmerksamkeit während des Tages ausgiebig auf ihre Körperpflege. Auch beobachten sie vom Fenster aus stundenlang den Garten oder verbringen den Tag oft schlafend und sonnenbadend. Einer Katze gleich spielen Shibas mit kleinen Spielzeugen, belauern sie konzentriert und erjagen sie anmutig und ausdauernd. Wenn man mit seinem Shiba auch noch einen guten Mäusejäger als Vertreter seiner Rasse hat, so ist der Vergleich naheliegend. Allerdings sollte man diese Aussage nicht auf das Rudel- und Lernverhalten ummünzen! Shibas haben zwar ihren eigenen Kopf, aber sind dabei lernwillig und arbeiten durchaus gern mit, wenn es sich für sie lohnt und sie einen Sinn in der Beschäftigung erkennen. Sie schließen sich eng an ihren Menschen an und genießen dessen Gesellschaft. Man sollte nicht den Fehler machen, seinen Shiba sich selbst zu überlassen, weil man dem Irrtum erlegen ist, man könne ihm nichts beibringen, weil er so eigenständig sei! Gerade weil der Shiba selbständig denkt und handelt, muß man ihm klare Regeln setzen. Ein fester Tagesplan, dessen Ablauf klar durch den Menschen bestimmt ist, erleichtert das Zusammenleben mit den klugen, selbstbewußten Shibas. Kann man einen Shiba überhaupt ausbilden? Wofür eignet er sich? Man kann und man sollte! Da Shibas eher als Familienbegleithund angeschafft und im Haus gehalten werden, erfüllen sie meist nicht die Aufgabe eines reinen Grundstücksbewachers und haben somit eigentlich keine Aufgabe über den Tag zu erfüllen. Genau deshalb sollten sie genügend Beschäftigung und Ausgleich erhalten. Der tägliche Spaziergang, wenn er zwei Stunden mindestens umfaßt, ist ein Mittel. Dann sollte die Strecke aber abwechslungsreich und nicht immer die gleiche sein. Bei bindungsfördernder Beschäftigung lernt Ihr Shiba, daß Sie die Kontrolle haben und die Quelle für alle Annehmlichkeiten seines Lebens sind. Klickertraining zum Beispiel fördert die Aufmerksamkeit und es gelingt, den Shiba bei der Sache und in seiner Nähe zu halten. Der flinken und robusten Bewegungsfreude der Shibas kommen alle Bewegungssportarten entgegen, wie Agility oder THS. Eine Einseitigkeit in der Beschäftigung sollte jedoch in jedem Fall vermieden werden. Ein Hund, der den ganzen Tag kein anderes Hobby hat als Bällchen zu bringen, ist eine Belastung! Oftmals sind gerade bei anhaltenden Apportierspielen schnell die Zähne abgearbeitet, wenn das Bringsel nicht klug ausgesucht wurde. Unterordnungsübungen sind mit einem Shiba machbar, doch wird er wohl nicht der freudigste Mitarbeiter auf dem Unterordnungsplatz sein. Shibas machen meist nicht gern stundenlang dasselbe und wenn er im Schemalaufen keinen Sinn sieht, ist die freudige Fußarbeit dahin. Kurze Übungssequenzen verhelfen hier eher zum Erfolg. Shibas sind eben keine Gebrauchshunde. Doch eine Begleithundeprüfung ist ein erreichbares Ziel und ein schöner Erfolg, wenn andere einem bescheinigen, daß der eigene Shiba gut im Gehorsam steht und man sich problemlos mit ihm in der Öffentlichkeit bewegen kann. ![]() |
Wie ausgeprägt ist das Jagdverhalten? Im Shiba steckt noch sehr viel ursprünglicher Instinkt. Jagen ist selbstbelohnend, d.h. auch wenn die Beute nicht erlegt wird, reicht allein das Aufstöbern und Hetzen von Wild aus, um dem Hund einen Adrenalinkick zu geben. Zwei oder drei solcher Erlebnisse über einen kurzen Zeitraum und die Jagdleidenschaft ist kaum mehr unter Kontrolle zu bringen. Den meisten Hunden fehlt mittlerweile der Instinkt zum Töten, sie jagen und stellen die Beute, können sie aber nicht mehr erlegen, weil sie das im Zusammenleben mit dem Menschen über Jahrtausende verlernt haben. Dennoch heißt es, frühzeitig einzugreifen. Beim Freilauf muß man seinen Shiba ständig beaufsichtigen und die Körpersprache sehr gut lesen können. Leider bemerken Hunde eine mögliche Beute meist viel eher als der Mensch. Ein Kommando wie "Platz!", wenn es exakt beherrscht und zur rechten Zeit ausgesprochen wird, kann die Situation entschärfen. Ein konsequentes Schleppleinentraining über mehrere Monate hinweg ist eine gute Basis. Meine Spaziergänge gestalte ich abwechslungsreich. Ich habe immer Futter einstecken, damit mir die Argumente nicht ausgehen. Kleine Übungen baue ich mit ein und rufe Shizen zwischendurch immer wieder einmal ran. Ich überlasse sie nicht sich selbst, sondern halte sie immer wieder beschäftigt. In einem Umkreis von ein paar Metern darf sie sich frei bewegen und auch vorauslaufen. Auf den Zuruf "Nicht so weit!" kehrt sie zu mir um und bei "Warte!" hält sie sich am Ort auf, wo sie gerade ist. Das hat mich viel Nerven und Leckerchen gekostet, aber es hat sich für uns beide gelohnt! ![]() Führe ich einen Shiba im Geschirr oder am Halsband? Für die modernen Kettenhunde unserer Gesellschaft, die nur an Flexileinen geführt werden und nie Freilauf genießen dürfen, kann es unter Umständen das Geschirr sein. Für einen Hund, der aus vollem Lauf in einen 10m-Leinenstopp rennt, ist es eine ganz ungesunde Erfahrung für seine Halswirbelsäule, wenn der Ruck ausschließlich über sein Halsband kommt. Doch kommen solche Situationen hoffentlich nur selten vor. Ein Erziehungsmittel sollte es nicht sein. Das Argument, ein an der Leine aufgeregt und vorwärts zerrender Shiba bekäme ja durch das Halsband keine Luft mehr, kriege ich immer wieder zu hören. Na großartig! Im Geschirr bekommt er dann gut Luft und zerrt munter weiter. Shizen bekam ihre Flexileine, nachdem sie fußlaufen gelernt hat! Sie wird an der Leine ausschließlich am Halsband geführt, da sich Kommandos viel feiner und gesteuerter übermitteln lassen als über ein Geschirr. Hier sind die flach genähten Halsbänder aus Nylon am besten. Sie liegen am Hals fest an und scheuern nicht hin und her wie die rund genähten. Das schont das Nackenfell. Die Nylonleinen und Halsbänder trocknen zudem schnell, lassen sich leicht reinigen und werden von der Nässe nicht steif wie Lederzubehör. Zuhause mache ich das Halsband sofort ab. Metallkettenwürger habe ich an einem Shibawelpen auch schon gesehen. Der Umgang mit einer Würgekette muß von seinem Besitzer gut geübt werden, bevor er sie beim Hund einsetzt! Und wenn überhaupt, dann ausschließlich während des Trainings. Auch die Prüfungsordnung wurde dahingehend geändert - ein Kettenwürger ist bei einer Begleithundeprüfung keineswegs mehr Pflicht. Die Frage, ob ein Welpe nicht anders motiviert werden kann als mit einer schweren und Schmerzen zufügenden Metallgliederkette, will ich hier gar nicht erörtern. ![]() Mein Grundstück ist nicht eingezäunt. Kann ich überhaupt einen Shiba halten? Ein Shiba wird wohl dauerhaft nicht auf einem nicht umgrenzten Grundstück bleiben. Dafür ist die Abwechslung außerhalb des bekannten Geländes viel zu verlockend. Aus menschlicher Sicht sind auch die Gefahren viel zu groß, solch ein Risiko einzugehen. Wer nicht in der glücklichen Lage ist, ein eingezäuntes Grundstück zu besitzen oder auch wer gar keinen Garten sein eigen nennt, der kann sich natürlich dennoch einen Shiba anschaffen. Hier gilt dann die Regel, erst Hund anleinen, dann Haustür aufmachen. Ein sicher und unüberwindlich eingezäunter Garten bietet einem Shiba sowieso auf Dauer nicht genug Abwechslung. Spazierengehen sollte immer auf dem Tagesplan stehen! Was ist besser - Rüde oder Hündin? Haben Sie schon Erfahrung mit dem einen oder anderen Geschlecht, werden Sie sich vielleicht genau deshalb wieder für einen Rüden oder auch eine Hündin entscheiden. Wenn in der Nachbarschaft oder im Freundes- und Familienkreis bereits ein Rüde existiert und es abzusehen ist, daß Ihr Hund diesem häufig begegnet, nehmen Sie eine Hündin! Andersherum natürlich genauso. Wenn Sie die Läufigkeit der Hündin abschreckt - eine Hündin ist zweimal im Jahr läufig, ein Rüde sobald er den Duft einer heißen Hündin in die Nase bekommt. Und das kann immer und überall das ganze Jahr sein! Rüden markieren ihr Revier häufiger als Hündinnen. Wenn Hündinnen raufen, geht es meist heftiger zur Sache, als wenn Rüden kämpfen. Bei der Charakterfrage ist es nicht immer gesagt, daß ein Rüde sturer oder dominanter sein muß und eine Hündin anschmiegsamer. Es gibt wie überall solche und solche. Die Temperamente der Elterntiere geben hier einen ersten Anhaltspunkt, eine Gewähr ist es aber nicht. |